Vor kurzem bin ich auf ein Video gestoßen, in dem behauptet wurde, dass man Wasserstoffperoxid trinken kann und das dies sogar gesund sei. Ich habe mich daraufhin im Detail mit den gesundheitlichen Folgen beschäftigt.
Kann man Wasserstoffperoxid trinken? Nein, Wasserstoffperoxid ist schädlich und nicht zum Trinken geeignet. Bereits niedrige Konzentrationen (3%) können negative gesundheitliche Folgen haben. Höhere Konzentrationen sind lebensgefährlich.
Doch woher kommt dieser gefährliche Trend? Auf diversen Websites und speziell auf Youtube verbreiten vermeintliche Experten gefährliches Halbwissen. Außerdem scheinen manche H2O2 mit Wasserstoffwasser zu verwechseln.
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Falsche Behauptungen im Netz
Der Trend scheint aus den USA zu kommen. Dort propagieren einige Websites und Youtube-Kanäle den oralen Konsum von Wasserstoff als gesundheitsfördernd. Es soll gegen Asthma, Verstopfung, Reizdarm, Müdigkeit oder gar gegen Krebs helfen.
Es wird oft dazu geraten, hoch konzentriertes H2O2 (35%) mit etwas Wasser zu mischen und dies dann zu trinken. Doch an diesen Behauptungen ist nichts dran und es gibt enorme gesundheitliche Gefahren.
Bereits Lösungen mit einer Konzentration von 3% brennen extrem, sobald sie in die Speiseröhre gelangen. Höhere Konzentrationen wirken ätzend und können Löcher in die Speiseröhre und den Magen brennen.
Wasserstoffperoxid ist nicht Wasserstoffwasser!
Ein weiterer Grund für diesen gefährlichen Trend könnte eine mögliche Verwechslung sein. Denn anscheinend halten manche H2O2, also Wasserstoffperoxid, für Wasserstofwasser.
Letzteres ist auch unter Bezeichnungen wie H2-Wasser, Hydrogen, H2FX, elektroaktiviertes Wasser oder Hydrogen Water bekannt und bezeichnet mit Wasserstoffgas (H2) angereichertes Wasser.
Ein gesundheitlicher Nutzen ist zwar auch dafür zweifelhaft, doch es ist zumindest nicht so gefährlich wie Wasserstoffperoxid. Klar sollte jedoch sein, dass es sich um zwei verschiedene Dinge handelt.
Was ist Wasserstoffperoxid und warum sollte man es nicht trinken?
Wasserstoffperoxid (H2O2) ist eine flüssige Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff. Es wirkt desinfizierend, antibakteriell, oxidierend, bleichend und geruchsbeseitigend. Daher hat es im Haushalt ein breites Anwendungsspektrum, etwa gegen Schimmel, zur Desinfektion, zum Bleichen oder zum Haare färben.
Für den Hausgebrauch wird meist eine 3%-ige Lösung verwendet. Höher als 12% konzentrierte Lösungen sind seit Anfang 2017 nicht mehr frei verkäuflich. Dies hat auch gute Gründe:
Zum einen wurde es bereits zur Herstellung von Sprengstoff verwendet. Zum anderen ist es für Laien schwer zu handhaben und sollte nur von Chemikern in Laborumgebung benutzt werden. Die gesundheitliche Gefahr besteht vor allem darin, dass es ätzend und extrem hautschädigend wirkt.
Dies macht deutlich, warum man es nicht trinken sollte.
Was passiert, wenn man Wasserstoffperoxid trinkt?
Die Schwere der gesundheitliche Folgen hängt mit der Konzentration der jeweiligen Wasserstoffperoxid-Lösung zusammen. Bei einer 3 prozentigen Lösung, der Standard-Konzentration im Hausgebrauch, wird man zunächst ein starkes und lang anhaltendes Brennen in der Speiseröhre feststellen. Wenn man dies regelmäßig trinken würden, dann könnte es außerdem zu Verätzungen kommen.
Des Weiteren würde es wahrscheinlich zu Übelkeit und Brechreiz kommen. Denn wenn H2O2 mit organischem Material im Magen in Kontakt kommt wird es zu einer Oxidation kommen. Diese würde emetisch, also Erbrechen auslösend, wirken. Deshalb verwenden manchen Tierärzte Wasserstoffperoxid zum Auslösen des Erbrechens bei Tieren, wenn diese etwas falsches gegessen haben.
Höhere Konzentrationen sind lebensgefährlich
Wenn man Wasserstoffperoxid mit Konzentrationen über 10% trinken würde, könnten die Folgen lebensbedrohlich sein. Die Flüssigkeit kann Löcher in die Speiseröhre und den Magen brennen. Außerdem könnten Oxidationsblasen entstehen, die in den Blutkreislauf gelangen könnten. Diese könnten bis ins Gehirn wandern und Schlaganfälle auslösen.
Laut einer Studie des amerikanischen Notfallmediziners Dr. Benjamin Hatten kann die Einnahme von hochkonzentriertem Wasserstoffperoxid zu Embolien führen, die zu dauerhaften Behinderung oder zum Tod führen können.
Bei oralem Konsum sofort zum Arzt
Was sollte man tun, wenn man Wasserstoffperoxid versehentlich trinkt? Die sicherste Option ist definitiv das sofortige Aufsuchen eines Arztes. Wenn man hochkonzentrierte Lösungen (ab 10%) einnimmt, sollte man am besten direkt ins Krankenhaus.
Eignet sich Wasserstoffperoxid trotzdem für gesundheitliche Zwecke?
Wasserstoffperoxid wird als 3%-ige Lösung äußerlich oft zur Wunddesinfektion, bei Lippenherpes oder gegen Fuß- und Nagelpilz eingesetzt. Es wird kontrovers diskutiert, ob der Einsatz tatsächlich sicher ist. Effektiv scheint es gegen Bakterien, Viren und Pilze tatsächlich zu sein.
Früher wurde Wasserstoffperoxid auch von Ärzten zur Wunddesinfektion eingesetzt. Wichtig ist aber, dass man keine höher als 3 prozentige Lösung verwendet, da es sonst zu Hautschädigungen kommt.
Eignet es sich als Mundspülung und zum Gurgeln?
Man kann Wasserstoffperoxid als Mundspülung einsetzen und auch damit gurgeln. Wichtig sind jedoch zwei Punkte:
- Es muss sich um eine maximal 3 prozentige Lösung handeln.
- Das Schlucken der Lösung muss vermieden werden.
Wasserstoffperoxid kann als Mundspülung gegen Halsschmerzen, gegen Bakterien im Mundraum und für weißere Zähne eingesetzt werden.
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